Ludwig der IX. von Frankreich (genannt der Heilige) hatte in Adelskreisen viele Gegner, als er noch minderjährig war. Nachdem er die Herrschaft übernommen hatte, flüchteten verschiedene seiner Widersacher ins Ausland. Denn einem Gerücht zufolge hatte der König eine Liste derer anfertigen lassen, die ihm die Krone streitig gemacht hatten. Jeden der Namen hatte er mit einem Kreuz versehen. Das wurde so gedeutet, dass er die Betreffenden umbringen lassen wollte.
Als König Ludwig davon hörte, ließ er den Geflüchteten mitteilen, sie möchten ruhig nach Frankreich zurückkommen, sie hätten nichts zu befürchten. Und die Kreuze hinter den Namen? »Das bedeutet nicht den Tod meiner Feinde«, erklärte er. »Es soll mich allezeit an das Kreuz meines Erlösers erinnern und mich zur Vergebung bereit machen.«
Als dieser Erlöser, Jesus Christus, auf der Erde war, wurde er vom jüdischen Volk nicht als der verheißene Messias und König Israels anerkannt. Auch heute ist es so, dass man im Allgemeinen seinen Anspruch und sein Angebot missachtet. Man möchte seine Herrschaft nicht. Aber sie sind schon »angekreuzt«, die Namen all derer, die sich gegen den Sohn Gottes auflehnen bzw. ihn sich vom Leibe halten. Doch nicht, um mit ihnen abzurechnen, sondern um sie zu begnadigen. So wird das Kreuz, das Jesus den Tod brachte, für alle die zum »Lebenszeichen«, die ihn als Erlöser annehmen.
Dazu muss er zuweilen unser Leben »durchkreuzen«. Wenn wir schließlich unseren Widerstand aufgeben und zu ihm umkehren, erfahren wir seine lebensverändernde Kraft und werden wie König Ludwig befähigt, selbst solchen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind.
Johann Fay
- Wie hätte Ludwig reagiert, wenn er Christus nicht gekannt hätte?
- Gottes »Rückrufaktion« zu Ihrer Begnadigung läuft längst. Schnellstens umkehren!
- 1. Korinther 1,17-31
Neu: Jetzt als Podcast