Ziemlich unruhig und mit einer gehörigen Portion Aufregung im Magen wachte ich auf. Bevor ich mich an diesem Samstagmorgen auf den Weg zum Krankenhaus machte, schlug ich auf der Suche nach einem ermutigenden Bibelwort »Leben ist mehr« auf. Der Tagesvers traf mich wie ein Schlag: »Siehe, nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod« (1. Samuel 20,3).
Seit 5 Tagen nun lag meine Frau mit einer EPH-Gestose (Schwangerschaftsvergiftung) im Krankenhaus. Da es noch 6 Wochen bis zum eigentlichen Geburtstermin waren, versuchten die Ärzte alles, um unser Kind so lange wie möglich im Mutterleib wachsen zu lassen, damit sich die Überlebenschancen erhöhen. Auf die Bitte meiner Frau hin war nun für heute ein Kaiserschnitt einberaumt worden. Obwohl man mir sagte, es sei lediglich eine Routine-OP, machte sich eine große Unruhe in mir breit. Da eine Vollnarkose unumgänglich schien, wurde ich nicht zur OP zugelassen. Mir blieb nichts, als mich stattdessen mit dem stehengelassenen Frühstück meiner Frau zu beschäftigen.
Welche Freude, als mich die Hebamme nach endlosen Minuten fragte, ob ich meine Tochter sehen wollte. Mir wurde ein kurzer Blick gewährt, und dann kamen Mutter und Kind auf die jeweilige Intensivstation. Erst später erfuhr ich durch die Chefärztin, dass der Eingriff buchstäblich in letzter Sekunde geschah. Nur wenig Zeit später wären beide, Mutter und Kind, gestorben ...
Diese Ereignisse liegen nun genau 4 Jahre zurück, und unsere Tochter bereitet uns täglich Freude - wie sehr hat uns Gott nicht nur bewahrt, sondern gesegnet! Damals habe ich neu gelernt, wie stark unser Leben von Gott abhängt. Daniel Grunwald