Höher als der Kirchturm

Im hessischen Schlitz (Vogelsbergkreis) wird seit 1991 jedes Jahr im Dezember der 36 Meter hohe Hinterturm mit roten Stoffbahnen in die wohl größte Weihnachtskerze der Welt verwandelt. Da kann selbst der Kirchturm nicht mithalten, der ansonsten im Ortszentrum alles andere überragt. Die sechs Meter hohe Flamme aus Hunderten von Glühbirnen lässt die Höhe auf insgesamt 42 Meter anwachsen und kann im Dunkeln aus großer Entfernung gesehen werden. Natürlich ist das vor allem ein Marketing-Gag, aber die überdimensionale Kerze passt eben auch gut zu der vorweihnachtlichen Stimmung.

Licht ist in der Advents- und Weihnachtszeit schon immer ein großes Thema gewesen. Es mildert die schon früh einsetzende Dunkelheit auf angenehme Weise. Es erinnert auch an das Licht der Welt, das vor 2000 Jahren hell erstrahlte, als Jesus auf die Erde kam. Schon bei seiner Geburt erschien ein Stern, der sogar kluge Männer aus dem fernen Osten zu dem Ort führte, an dem Jesus zur Welt kam. Und dann umfing auch die Hirten auf dem Feld ein Lichtglanz der Herrlichkeit, und Engel verkündeten ihnen große Freude, weil ihnen und uns ein Retter geboren war, »der ist Christus, der Herr« (Lukas 2,11). Später hat sich Jesus selbst als das »Licht der Welt« bezeichnet und denen, die an ihn glauben und ihm nachfolgen, das »Licht des Lebens« versprochen (Johannes 8,12). Damit meinte er das ewige Leben, das bis heute jeder bekommen kann, der sich Jesus bedingungslos anvertraut.

Im Advent und an Weihnachten Kerzen anzuzünden, reicht bei Weitem nicht aus, um dieses »Licht des Lebens« zu haben. Man wird zwar in eine schöne Stimmung versetzt, die nach Weihnachten aber schnell wieder weicht. Doch mit Jesus wird unser ganzes Leben wirklich hell, und dann erscheinen auch alle anderen Dinge in einem ganz neuen Licht.