»Diese Krankheit ist nicht zum Tode« (2)

Über Monate hinweg hatten wir für die kranken Personen gebetet. Die erhoffte Wende trat in dem einen Fall ein, in dem anderen nicht. Funktioniert also das Beten doch nicht immer? Ist es ein ebenso wenig verlässliches Mittel wie auch manches Medikament, dessen nachhaltige Wirkung ausbleibt? So haben wir nicht geschlussfolgert. Vielmehr wurde unser Glaube in dieser Zeit gestärkt. Uns ist bewusster geworden, wie sehr wir auf Gottes Hilfe angewiesen sind - in allem, nicht nur bei schlimmer Krankheit. Wie tröstend und beruhigend ist es doch, sich völlig Gott anvertrauen zu können! Denn er hat immer noch »einen Trumpf in der Hinterhand«, wie man so sagt.

Diesen Trumpf hat Gott sogar schon ausgespielt und für ewig den Sieg errungen. In Jesus, seinem Sohn, hat er den Tod überwunden. Er hat ihn auferweckt, und genauso wird er auch jeden Menschen auferwecken, der gestorben ist - zum ewigen Leben oder zum Gericht. Jesus hat damals an Lazarus unter Beweis gestellt, dass Gott auch über den Tod die Macht hat. Und er kann es jederzeit wieder unter Beweis stellen, obwohl das eigentlich nicht mehr nötig ist. Denn mit der Auferstehung Jesu wurde unüberbietbar und ein für alle Mal klargestellt, dass der Tod keine Macht mehr hat.

Deshalb ist für Christen die Bewahrung vor leiblichem Tod und die Rettung aus tödlicher Krankheit im Hier und Jetzt niemals die letzte Option. Diese besteht vielmehr in der Auferstehung zum ewigen Leben. Sie wird in jedem Fall an ihnen wirksam werden. Daran glauben sie fest, und diese Zusage Gottes wird sich als wahr und zuverlässig erweisen, auch wenn sie vorläufig noch verborgen ist. Doch das, was davon schon offenbar geworden ist, bestärkt sie in ihrem Glauben an Gottes über alle Maßen ausreichende Kraft.