
Diese [Juden in Beröa] aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielt.
Apostelgeschichte 17,11

Unsere heutige Zeit ist geprägt von einer Flut an Informationen, die uns täglich zu den unterschiedlichsten Themen erreichen - sei es Politik, Gesellschaft oder Fragen des Glaubens. Mehr denn je stehen wir daher vor der anspruchsvollen Aufgabe, Irrtümer als solche zu identifizieren und Wahrheit von Falschheit zu unterscheiden. Doch wie genau soll das klappen? Letzten Endes bleibt uns nichts anderes übrig, als den Dingen prüfend auf den Grund zu gehen. Denn nur wer prüfend hinterfragt, hat die Chance, in einer komplexen Welt Klarheit zu gewinnen.
Die Juden in Beröa, die im Tagesvers erwähnt werden, lebten genau diese Haltung vor. Als Paulus und Silas ihnen die Botschaft von Jesus Christus verkündigten, fingen sie an zu forschen und zu prüfen, ob das Gehörte mit Gottes Wort übereinstimmte. Dabei reagierten sie nicht argwöhnisch ablehnend, aber auch nicht grundsätzlich leichtgläubig. Aufgrund ihrer Haltung der christlichen Botschaft gegenüber - Offenheit kombiniert mit gründlicher Prüfung - wurden sie als »edler gesinnt« bezeichnet.
Was bedeutet das für uns heute? Wir erhalten auf unterschiedlichem Weg Informationen zum christlichen Glauben - zum Beispiel durch diesen Kalender. Wer sagt nun, dass meine Aussagen richtig sind? In diesem Fall kann man das am besten überprüfen, indem man die Begebenheit in Apostelgeschichte 17 selbst nachliest. Das zeigt dann, ob ich es wahrheitsgetreu wiedergegeben habe. Wenn wir so die Bibel mit einem prüfenden und zugleich offenen Herzen lesen, entdecken wir sie als das lebendige Wort Gottes, das unser Leben bereichert, stärkt und uns Orientierung schenkt. Das Lesen in der Bibel erfordert Zeit und Hingabe, doch es lohnt sich: Gott selbst spricht zu uns.
Stefan Nietzke
Wie leichtgläubig bzw. kritisch gehen Sie mit Informationen um?

Lesen Sie den angegebenen Bibelabschnitt, machen Sie sich selbst Gedanken und vergleichen Sie diese mit dem Andachtstext!
