
Die ganze Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Niemand betrachtete etwas von seinem Besitz als privates Eigentum. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam.
Apostelgeschichte 4,32

Ein Herz und eine Seele. So lautet der Titel einer deutschen Fernsehserie, die von 1973 bis 1976 in zwei Staffeln vom WDR produziert wurde. Im Vordergrund steht das Leben der kleinbürgerlichen westdeutschen Familie Tetzlaff, deren ebenso cholerisches wie reaktionäres Oberhaupt, »Ekel« Alfred, von Heinz Schubert verkörpert wird. Die Serie erreichte eine hohe Popularität und wird bis heute regelmäßig wiederholt. Gezeigt wurde stark überspitzt das Zusammenleben einer westdeutschen Familie in einer nordrhein-westfälischen Reihenhaussiedlung zu Anfang der 1970er-Jahre. Dass ein großes Publikum an den mit Beleidigungen angereicherten Wortgefechten so viel Freude fand, lässt nichts Gutes für den zwischenmenschlichen Umgang in unserer Gesellschaft erahnen. Das Signal ist im Grunde: Ein solches Verhalten ist nicht nur völlig normal, sondern auch vergnüglich und zum Schmunzeln. In Wahrheit aber kann man so nicht folgenlos miteinander umgehen.
Mit seiner Gemeinde/Kirche hat Jesus Christus etwas anderes im Sinn. Im Tagesvers wird das ansatzweise beschrieben. Durch den Glauben an ihn schenkt Jesus ein Miteinander, das von Liebe, Fürsorge und Güte geprägt ist - wo man wirklich »ein Herz und eine Seele« ist. Mit der Konsequenz, dass jeder dem anderen all das Gute wünscht, das er selbst empfangen hat. Da geht es nicht nur um Materielles, sondern vor allem um den Glauben und die Beziehung zu Gott, die man gefunden hat und in der man glücklich lebt: auf ewig versöhnt und beschenkt mit dem höchsten Gut, das es gibt - dem ewigen Leben. Das Erstaunliche dabei: Wenn man davon weitergibt, hat man nicht weniger, sondern mehr. Man verliert also nichts von dem, was man gewonnen hat. Diese Erfahrung prägte die ersten Christen und schenkte ihnen ein freigiebiges Herz.
Joachim Pletsch

Unser Verhalten verändert sich erst dann nachhaltig, wenn auch unsere Beziehung zu Gott in Ordnung kommt.
