
Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen.
Lukas 19,4

Wissen Sie, was mir an Zachäus gefällt? Er war jemand, der nicht so schnell aufgab und nach kreativen Möglichkeiten suchte, sein Ziel zu erreichen. Gestern haben wir gesehen, dass der skrupellose Zolleinnehmer unbedingt Jesus sehen wollte, der von einer großen Menschenmenge umgeben durch Jericho zog. Aber wegen seiner geringen Körpergröße und der Feindseligkeit seiner Mitbürger konnte Zachäus keinen guten Platz ergattern. Viele andere hätten ihr Vorhaben an dieser Stelle aufgegeben. Nicht so Zachäus!
Ältere Herren seines Standes gingen damals nur gemessenen Schrittes umher, doch der kleine Mann lief, so schnell er konnte, der Menge voraus - einerlei, was die Leute von ihm denken mochten. Er hatte eine Idee. Tatsächlich gelang es ihm, einen der alten Maulbeerfeigenbäume am Wegrand zu ersteigen. Und weil bei alten Bäumen dieser Art das Blätterdach erst weiter oben beginnt, hatte Zachäus von hier freie Sicht auf die Straße. Er wusste, dass Jesus diesen Weg kommen würde, und brauchte jetzt nur noch abzuwarten.
Auch heute gibt es Orte, von denen man wissen kann, dass Jesus Christus dort anzutreffen ist. Vielleicht wurden Sie schon einmal zu einem Bibelkreis oder in eine Gemeinde eingeladen, aber immer kam etwas anderes dazwischen. Vielleicht haben Sie auch eine Bibel zu Hause liegen und sich schon öfter vorgenommen, darin zu lesen. Aber dann ergab sich irgendwie doch nie der rechte Zeitpunkt dafür.
Wie schade, wenn wir unser Vorhaben, Jesus näher kennenzulernen, immer wieder verschieben, weil irgendetwas dazwischenkommt! Viel besser wäre es, kreativ zu werden, nicht aufzugeben und alle Hindernisse zu überwinden - so, wie es Zachäus getan hat.
Hermann Grabe
Welche Hindernisse stellen sich Ihnen in den Weg, wenn Sie eine Begegnung mit Jesus suchen?

Durch Bequemlichkeit kann man viel verpassen.
