»Umsonst ist nur der Tod, und der kostet das Leben.« Diese bekannte Redewendung »trifft den Nagel auf den Kopf«. In unserer Gesellschaft hat alles seinen Preis. Als (ehemaliger) Kriminalbeamter habe ich viele Fälle erlebt, wo vor allem ältere Menschen mit Gewinn- oder Erbschaftsversprechen gelockt und schließlich betrogen wurden. Manche haben am Telefon Gewinnversprechen geglaubt und ihre kompletten Kontodaten preisgegeben, obwohl sie gar nicht bei einer Lotterie mitgespielt haben. Plötzlich waren dann Gelder vom Konto abgebucht. Andere haben Unsummen ins Ausland transferiert, in der Hoffnung, die große Erbschaft zu machen, obwohl nie ein Vorfahre im Ausland gewohnt hatte. Ich kannte einen Mann, den wir mehrfach eindringlich vor Geldüberweisungen gewarnt haben und der uns vorwarf, die Polizei würde ihn daran hindern, reich zu werden. So war er am Ende um etliche Tausend Euro ärmer.
Ein anderes Paradoxon, das man im Alltag oft beobachten kann, ist die Tatsache, dass man einem Angebot nicht traut, weil es nichts kostet. Unwillkürlich vermutet man da, hinters Licht geführt oder auf den Arm genommen zu werden. Wirklich weiter hilft aber auch in diesem Fall nur, wenn man das Angebot genau prüft und fragt, wer dahintersteht. Sonst verpasst man möglicherweise etwas Wichtiges und Wertvolles für sein Leben.
Das Evangelium der Bibel ist so ein Angebot. Es bietet das Wertvollste an, was es überhaupt gibt: ewiges Leben; und das Angebot macht einer, der vertrauenswürdiger nicht sein kann: Gott. Warum interessieren sich trotzdem so wenige dafür? Weil es eine Investition in die Zukunft ist, die auf Glauben basiert. Das aber ist vielen zu einfach, es kompromittiert ihren Stolz, weil ihre eigene Leistung dabei überhaupt keine Rolle spielt.
Axel Schneider