
Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark, und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund, wenn ich an dich gedenke ... nachsinne über dich.
Psalm 63,6-7

»Ein leckerer und schnell gemachter, deftiger Auflauf, der die Seele wärmt und glücklich macht - ein wahres Soulfood.« Mit diesen Worten wird das Rezept beschrieben, auf das ich bei der Suche nach Ideen für das Abendessen stoße. Als jemand, der sowohl gern kocht als auch isst, kann ich einigermaßen nachempfinden, was die Autoren damit ansprechen wollen, aber habe doch meine Zweifel, ob ein Gericht diese Erwartungen wirklich erfüllen kann.
Keine Frage: Zum Sattwerden braucht unser Körper Nahrung. Im besten Fall ist diese nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Nährstoffen, die zur Funktion eines gesunden Organismus beitragen. Doch was benötigt im Gegensatz dazu unsere Seele? Der Dichter des Tagesverses, König David, hat erfahren, dass seine Seele hungrig und durstig war. Er befand sich unter Verfolgung in der Wüste und sah sein Leben innerlich wie äußerlich in Gefahr. In dieser Verzweiflung wendet er sich an Gott - und erfährt seine Hilfe, seinen Schutz und seine Gnade. Darüber hinaus wird sein Herz trotz widriger Umstände von einer Freude erfüllt, die ihn dazu bringt, Gott zu loben. Seine äußerliche Situation ändert sich zwar nicht augenblicklich, doch David erlebt einen inneren Frieden und Halt, den er nicht mehr loslassen möchte.
Auch wir geraten in Lebensumstände, die uns innerlich unruhig werden lassen. Und vielleicht gelingt es kurzfristig, den Hunger unserer Seele durch Ablenkung, alltägliche Vergnügungen oder scheinbare äußere Sicherheiten zu beseitigen. Doch wahre Ruhe und echten Halt finden wir bei dem, der selbst erlebt hat, wie seine Seele in Angst und Not war, als er bereit war, für uns Menschen in den Tod zu gehen - Jesus Christus.
Judith Pohl