
Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine ewige Macht und göttliche Majestät sehen und erfahren können.
Römer 1,20

Ein Mäusefamilie lebt seit Generationen in einem Flügel. Seit jeher hören sie immer wieder Musik, und es gibt eine alte Überlieferung, dass es Menschen seien, die die Musik machen. Bisher hat jedoch noch nie eine Maus einen Menschen gesehen - sie glauben einfach, dass es sie gibt. Eines Tages gehen zwei Mäuseforscher aus dem Flügel einen Raum weiter und kommen ganz ernüchtert mit neuen Erkenntnissen zurück: Das sind gar keine Menschen. Das sind in Wirklichkeit nur kleine Hämmerchen, die auf Stahlsaiten schlagen - das ist die Musik. Und seitdem wissen sie es alle: Es gibt gar keine Menschen. Es ist nur eine schöne Geschichte, die man gern geglaubt hat. Einmal im Jahr - zu Weihnachten - erzählen die großen Mäuse den kleinen Mäusen noch das Märchen von den Menschen, und die glauben es dann eine Zeit lang.
Was ist schief gelaufen bei den Mäusen? Ihre Erkenntnis war richtig: Es sind tatsächlich kleine Hämmerchen, die auf Stahlsaiten schlagen. Aber sie haben alle dahinterliegenden Wirklichkeitsebenen ausgeblendet. Sie haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass es vielleicht jemanden gibt, der die Hämmerchen bewegt; vielleicht sogar jemanden, der den Flügel konstruiert oder die Musik komponiert hat. Die Mäuse haben uns Menschen »abgeschafft«, doch - es ist kaum zu glauben - wir sind trotzdem da!
Haben wir in Bezug auf Gott vielleicht eine ähnlich begrenzte Sichtweise? Muss es hinter den Naturgesetzen nicht jemanden geben, der sie eingesetzt hat? Max Planck, der Nobelpreisträger und Begründer der Quantenphysik, sagte treffend: »Religion und Naturwissenschaft - sie schließen sich nicht aus, wie manche heutzutage glauben oder fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander« (siehe https://www.weloennig.de/MaxPlanck.html).
Stefan Hasewend