Auf Wiedersehen!

In den Weihnachtstagen waren wir wieder einmal zu Besuch in der alten Heimat. Dabei sahen wir in der Regel auch immer bei unseren altgewordenen Nachbarn vorbei, die für mich Ersatz-Oma und -Opa gewesen und mir sehr ans Herz gewachsen waren. Doch dieses Mal hatte die gute Frau enorm abgebaut. Ich wusste, dass es die letzte Gelegenheit war, dass ich sie wiedersehen würde. Ihr Mann und ich standen schweigend an ihrem Krankenbett, das zusehends zu ihrem Sterbebett geworden war. Es war ein trauriger Anblick. Der Tod schien vor dem Krankenzimmer regelrecht zu warten. Ein letztes Mal fasste ich ihre Hand und sprach ein Gebet für sie, das sie vielleicht gar nicht mehr richtig wahrnehmen konnte. Einige Tage später ist sie verstorben.

Der Tod gehört genauso zum Menschsein wie die Geburt. Mal wird er gekonnt verdrängt, mal panisch gefürchtet, mal wird ihm mutig entgegengetreten. Doch Fakt ist: Zehn von zehn Menschen sterben. Wenn es ans Sterben geht, werden alle Menschen irgendwie gläubig. »Da ist doch eh alles aus«, glaubt meine Vorgesetzte. »Sie ist jetzt an einem besseren Ort«, meinten die Kollegen meiner Frau. Das Unheimliche ist, dass keiner je zurückgekommen ist, um uns Todgeweihten zu berichten, was es mit dem Tod genau auf sich hat.

Keiner bis auf Einen! Die Evangelien der Bibel berichten: Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist nach seinem Tod leibhaftig auferstanden. Das ist der Kern des christlichen Glaubens. Einer ist wiedergekommen. Und dieser Eine spricht diesen gigantischen Satz unseres Tagesverses aus. Daher war mein Abschied von der alten Dame auch kein Nimmerwiedersehen. Es war ein »Auf Wiedersehen!« Wer Jesus vertraut und an ihn glaubt, darf diese Hoffnung und Gewissheit haben.